2015-10-26, 21:10
Jazzmedia? Jan Fritz? Hände weg!
Vorhin hat Samuel Schürmann angerufen, um mir freudestrahlend mitzuteilen, dass er ab November mit einer PR-Agentur arbeiten würde, die in Bremen und Berlin ansässig sei. Jazzmedia sie ihr Name.
Mir fällt fast der Hörer aus der Hand und ich beginne, hysterisch zu stottern:
» Hände weg von Jan Fritz! Das ist ein Hochstapler! « Axel Völcker, Herausgeber Der Wedding
Nachdem wir für unser Konzert in Heidelberg unverhältnismäßig wenige, vorverkaufte Karten hatten, rief ich ihn an und fragte, wie das denn sein könne. Seine Antwort:
Es ist doch genau die Aufgabe eines PR-Agenten, die Kontakte *herzustellen*!
Nunja – und so fuhren halt 3 Kleinbusse (mit 21 Leut und Technik) durch die schneeverwehte Republik, um in karg gefüllten Hallen zu spielen – weil Herr Fritz es wohl vorzog, sich von dem Budget erst einmal ein neus iPad zu kaufen…
Axel Völcker, Herausgeber des Magazins Der Wedding hatte mich gewarnt. Doch ich wollte wohl meine eigenen Erfahrungen machen. Im Nachhinein meinte auch noch Anke Jochmaring, eine Sängerin des Berliner Solistenchores, dass er auch bei einer Band eines Freundes vorab abkassiert hätte, woraufhin nicht mehr viel passiert sei. Siehe unten.
Ergo:
Wann immer Verträge mit Leuten und Firmen abgeschlossen werden, die – ohne Empfehlung – im Internet recherchiert wurden: am besten direkt die Künstler / Partner / Referenzen kontaktieren und sie nach ihrer Version der Story fragen.
Das erspart einem mitunter viele tausend Euro Lehrgeld und den Besuch wunderbar herrlich tiefer, depressiver, ausgebrannter Täler – und Löcher…
beim nachgeschäftlichen, post-brandlöschenden Döner nach dem letzten Last-Minute-Einsatz meinte ich zu Jan Fritz, dass er aufhören solle, seine Geschäftspartner zu belügen.
Ich sagte ihm dies total nüchtern, neutral, unemotional – entspannt. Schließlich war ich selbst ziemlich erledigt – am Boden – fertig mit den Nerven…
Ich gab ihm dies auf den Weg in der Hoffnung, dass es Wirkung zeigen würde.
Doch nach dem Telefonat mit Samuel wurde mir wieder deutlich, dass er noch immer diese Mogeltour fährt – was mich dazu bewegt hat, diesen selbst zweischneidigen bis ziemlich grenzwertigen Artikel zu verfassen und zu veröffentlichen.